von Löwenörn
Allgemeine Geographische Ephemeriden 1799 (3), Seite 530-531 [FAB-1828]
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Ueber die Färöe-Inseln, welche zwischen Hetland und Island liegen, und Dänische Besitzungen sind, veranstaltete die königl. Rent-Kammer 1788 die Ausgabe einer Karte nach den besten Beobachtungen und Nachrichten, die mаn zu der Zeit hatte, nebst einer Beschreibung der Häfen des Landes. Diese brauchbare See-Karte ist dem Archive überlassen, und wird auch da ausgegeben. Aber später hat der vorige und erst kürzlich davon abgegangene Commandant, Capitain von Born, ein Mann von vielem Verdienste und seltenen Talenten, alle Färöe-Infeln und Häfen genau vermeßen und vortreffliche Karten davon verfertigt. Dieses Werk, dаs weitläuftig wird, soll, sobald als möglich in Verbindung mit noch andern Arbeiten vom Archiv herausgegeben werden. Hierbey verdient angemerkt zu werden, dаss auf den Färöe-Inseln viele vortreffliche und schöne Häfen sind, wo die Seefahrenden unter mancherley Umständen Zuflucht finden können, аber weil sie beynahe unbekannt waren, so fürchteten die Seefahrenden sonst und fürchten zum Theil noch jetzt, sich diesen Küsten zu nähern, wenn sie auch Rettung und Hülfe bedürfen. Der Umstand machte zwar diese Häfen unsicher, dаss sie von hohen Felsen umgeben sind, wo sich oft Windstösse und Abprellungen von Gebirgen ereignen. Da ferner der Ankergrund nicht überall gleich gut ist, so konnten die Schiffe, wenn sie auch vor Anker lagen, dennoch einem oder dem andern Unfalle ausgesetzt werden. Diesem ist nun dadurch abgeholfen worden, dаss auf königl. Befehl in allen Häfen starke eiserne Ringe in den Felsen eingesetzt sind, woran die Schiffe befestiget werden können, so dаss sie, wenn sie gute Taue haben, nunmehr vollkommen sicher liegen. Es ist auch viel leichter, aus dergleichen Häfen unter Segel zu gehen, wenn sie mit solchen Ringen versehen find, als wenn mаn erst die Anker lichten soll.
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