Deutsches Hydrographisches Institut 1934 Seite 337-339 [FAB-0457]
Flache und Tiefe.
Die Färöer liegen auf einem unter 200 m tiefen Sockel des Island—Färöer-Rückens, der sich in nördlicher Richtung etwa 120 Sm, in östlicher etwa 110 Sm erstreckt.
Die 200 m-Grenze läuft unregelmäßig, besonders аn der Ostseite der Inseln, wo sie im Norden etwa 50 Sm vom Lande liegt, während sie sich dem Südende von Syderö auf weniger als 7 Sm Abstand nähert. Die 100 m-Grenze verläuft аn der Ostseite der Inseln in etwa 10 Sm Abstand und ziemlich regelmäßig in ungefähr nördlicher Richtung; nur beim Südende von Syderö nähert sie sich dem Lande auf etwa 1 1/2 Sm Abstand. An der Nordwestseite liegt die 100 m-Grenze dagegen sehr unregelmäßig. Sie zeigt tiefe Einbuchtungen, so daß sie sich аn einigen Stellen den Inseln bis auf etwa 2 Sm Abstand nähert, während sie аn anderen bis zu 15 Sm davon entfernt bleibt. Die 50 m-Grenze liegt nur аn einigen Stellen mehrere Seemeilen vom Lande; allgemein verläuft sie in weniger als 1 Sm Abstand von der Küste; аn sehr vielen Stellen liegt sie so dicht unter Land, daß die steilen Felswände sich unmittelbar von dieser Tiefe aus dem Wasser erheben.
Auf dem Sockel und in seiner Nähe liegen folgende Bänke, deren Grenzen nicht genau festgelegt sind:
Färö-Bank. Ihre Mitte liegt auf ungefähr 60° 55′ N, 8° 45′ W und etwa 70 Sm südwestlich von der Südspitze von Syderö. Die Bank hat viereckige Form, ist innerhalb der 200 m-Grenze in nordöstlicher Richtung etwa 50 Sm lang und hat eine Breite von 22 bis 30 Sm. Außerhalb dieser Grenze nimmt die Tiefe plötzlich auf 300 m und mehr zu. Der mittlere Teil der Bank ist eine ziemlich ebene, 88 bis 100 m tiefe Platte mit Sand- und Muschelgrund. An den Rändern besteht der Grund aus schwarzem Kies mit Steinen.
Zwei Bänke, jede etwa 9 Sm lang und 3 Sm breit, mit Tiefen von etwa 155 m, liegen 5 und 15 Sm östlich von der Nordostkante der Färö-Bank.
Dänische und fremde Fischer besuchen die Färö-Bank jährlich, um dort die oft sehr lohnende Kabeljaufischerei zu betreiben.
Bill Baileys-Bank (Mitte 60° 35′ N, 10° 20′ W), die 115 bis 200 m Wasser haben soll, liegt etwa 20 Sm westlich von dem südlichen Teil der Färö-Bank. Sie soll ihre größte Ausdehnung in nordwestlicher Richtung haben, sehr eben sein und plötzlich zu großen Tiefen abfallen.
Outer Bailey (Lousy)-Bank (Mitte 60° 25′ N, 12° 25′ W), deren flachste Stelle, etwa in der Mitte der Westkante der Bank, 174 m Wasser hat, liegt etwa 60 Sm westlich von der Bill Baileys-Bank. Sie erstreckt sich innerhalb der 360 m-Grenze (200 Faden-Grenze) bei einer Breite von 20 Sm ungefähr 38 Sm in nordöstlicher Richtung. Der Grund besteht aus weißem Sand, Muscheln und kleinen Steinen.
Eine Bank mit etwa 150 m Wasser soll auf ungefähr 62° 30′ N, 10° 0′ W, etwa 70 Sm westnordwestlich von Myggenäs, liegen.
Diese Bank und die Bill Baileys-Bank sind nicht vermessen.
Syderö (Suderö)-Bank (Mitte 61° 30′ N, 6° 0′ W). Ihre Westkante liegt etwa 13 Sm östlich von Porkere-Näs auf Syderö und ist von der 200 m-Grenze östlich dieser Insel durch ein 5 Sm breites Tief mit Tiefen bis 300 m getrennt. Sie hat innerhalb der 200-Grenze in nordnordöstlicher Richtung eine Ausdehnung von etwa 18 Sm und in östlicher Richtung von 6 bis 20 Sm. Die geringste Tiefe, 141 m, ist ungefähr in der Mitte der Bank. Ihr Nordende liegt in der Peilung Mjovenäs auf Syderö frei von der Südkante von Lille-Dimon, ihr Südende in der Peilung Bejnesvöre (469 m hoher Berg аn der Westküste von Syderö) in Eins mit Knukur (330 m hoher Berg in der Nähe der Ostküste von Syderö). Grund ist Sand mit kleinen Steinen, аn einzelnen Stellen findet mаn Muscheln und Kies.
Sandö-Bank (Mitte 61° 50′ N, 5° 25′ W). Die Westkante der Bank liegt etwa 25 Sm östlich von Skaalhoved auf Sandö und etwa 8 Sm von der 200 m-Grenze östlich von der Insel. Sie hat innerhalb der 200 m-Grenze in nördlicher Richtung eine Ausdehnung von etwa 20 Sm und in östlicher Richtung bis etwa 15 Sm. Die geringste Tiefe, 143 m, ist ungefähr auf der Mitte der Bank in der Peilung Südende von Skuö in Eins mit dem Südende von Sandö. Das Nordende der Bank liegt in der Peilung Südende von Hestö frei von Kirkebö-Näs, ihr Südende in der Peilung Mjovenäs verdeckt durch die Südkante von Lille-Dimon. Grund ist Sand mit kleinen Steinen, аn einzelnen Stellen findet mаn Muscheln und Kies.
Husagrynna (62° 2′ N, 6° 17′ W), eine Bank von etwa 1 Sm Durchmesser innerhalb der 50 m-Grenze, liegt ungefähr 10 Sm östlich von der Nordspitze von Nolsö. Geringste Wassertiefe ist 36 m, Grund besteht aus Sand und Muscheln, аn einzelnen Stellen sind Steine.
Nolsö Bank (62° 5′ N, 5° 25′ W) ist eine Fortsetzung des Flachs östlich von Husagrynna. Nach Süden wird sie durch dаs Tief westlich von der Sandö-Bank begrenzt und erstreckt sich in östlicher Richtung bis zu der etwa 55 Sm östlich von Nolsö verlaufenden 200 m-Grenze. Die Bank ist sehr uneben. Tiefen liegen zwischen 140 und 200 m. Grund besteht aus Sand und Muscheln.
Fuglö-Bank (62° 25′ N, 5° 20′ W) ist eine Fortsetzung des Flachs östlich von Fuglö zwischen der 100 und 200 m-Grenze, die 10 und 35 Sm östlich von der Insel verlaufen. Sie wird nach Süden von einem Tief mit Tiefen bis zu 235 m begrenzt und geht östlich von diesem in die Nolsö-Bank über. Grund ist Sand.
Fuglefjord-Öje (62° 30′ N, 7° 7′ W) ist eine Bank nördlich von Stromö und Österö, die mit ihrer Südkante 8 Sm von diesen Inseln entfernt liegt. Ihre Ausdehnung beträgt innerhalb der 100 m-Grenze in südlicher und in westlicher Richtung etwa 9 Sm. Ihre geringste Tiefe ist 85 m. Die Nordkante liegt 10 Sm innerhalb der 200 m-Grenze. Die Mitte liegt in den Peilungen Fuglö halb frei von Enniberg und Mulen auf Strömö verdeckt durch Myling. Grund besteht aus Sand und Muscheln.
Mylingsgrynna (62° 24′ N, 7° 20′ W), ein großes, 90 bis 100 m tiefes Flach, erstreckt sich bis etwa 14 Sm nordwestlich von Myling. 90 m-Tiefen findet mаn in der Deckpeilung Kunö Nakke in Eins mit Kadlur und etwa 8 Sm nordwestlich von Myling sowie 12 Sm westnordwestlich von Myling. Grund besteht aus Sand und Muscheln.
Guttagrynna (61° 56′ N, 7° 6′ W) unter 75 m tief, liegt westlich von Sandö. Ihre in ungefähr südlicher Richtung verlaufende Westkante liegt etwa 7 Sm von Sandö, im übrigen hat die Bank sehr unregelmäßige Form. Ihre größte Ausdehnung innerhalb der 75 m-Grenze ist in südlicher Richtung 8 Sm, in westlicher Richtung 2 bis 3 Sm. Die geringste Tiefe, 55 m, liegt 5 Sm westnordwestlich von Troldhoved in den Peilungen Lille-Dimon westlich gut frei von Store-Dimon und Nordkante von Sandö gut verdeckt von Troldhoved. Grund besteht aus Sand und Muscheln, аn einzelnen Stellen sind Steine.
Bank westlich von Syderö (61° 32′ N, 7° 46′ W). Etwa 20 Sm westlich vom Nordende von Syderö liegt eine langgestreckte, unter 200 m tiefe Bank. Die geringste Tiefe beträgt 151 m; Grund besteht aus Sand. Die Bank liegt in der Deckpeilung Store-Dimon in Eins mit der Nordspitze von Syderö und hat in nordöstlicher Richtung 15 Sm Ausdehnung bei etwa 4 Sm Breite.
Flach südlich von Syderö. Von der Südspitze von Syderö erstreckt sich ein unter 200 m tiefes Flach etwa 45 Sm nach Süden. Die 100 m-Grenze liegt etwa 9 Sm südlich von Syderö.