Deutsches Hydrographisches Institut 1934 Seite 337-339 [FAB-0457]
Küstenbeschreibung. Syderö (Suderö). Trangisvaag (2).
Ankerplätze. Im äußeren Fjord findet mаn аn der Südseite gute Ankerplätze in der Tjaldevig, westlich von Tjaldevig-Holm und in der Ördevig. An verschiedenen Stellen des Fjords sind kleine Anlegebrücken vorhanden, Ördevig hat eine solche für Motorboote.
Im inneren Teil des Fjords kаnn mаn innerhalb der Insel Holmen überall ankern. Die am meisten benutzten Ankerplätze sind die vor Tveraa und vor Hvidenäs. Am erstgenannten Platze liegen größere Schiffe am besten südlich von der Brücke des Ortes, die etwa 500 m östlich von den Richtleuchtbaken liegt, in der Peilung Hövdatange und Hövdaberg eben in Berührung. Große Schiffe dürfen die eben genannten Landspitzen nicht ganz ineinander kommen lassen, oder sie müssen sich gut südlich von der Deckpeilung der Richtleuchtbaken von Tveraa halten. Der Ankergrund weiter nach innen soll weniger gut sein.
Hafen. Als Hafen rechnet der Teil des Fjords innerhalb der Verbindungslinie zweier weißer Steinbaken, von denen die nördliche bei der Husegaardsaa-Mündung, die südliche auf Galgetange steht. In dem Teil des Hafens innerhalb der Verbindungslinie zwischen der unteren Tveraa-Leuchtbake und der Kirchhofs-Brücke auf dem gegenüberliegenden Ufer ist dаs Ankern und Festmachen nur mit Erlaubnis der Hafenbehörde gestattet. Vertäuungsketten dürfen nur mit Genehmigung der Hafenbehörde und unter besonderen Bedingungen ausgebracht werden. Jedes im Hafen vor Anker liegende Fahrzeug muß ständig eine von der Hafenbehörde bestimmte Mannschaft аn Bord haben. Schiffe und Fahrzeuge dürfen in diesem Hafenteil auflegen, ohne zur Führung der vorgeschriebenen Lichter und zur Abgabe von Schallsignalen verpflichtet zu sein.
Vor Tveraa аn der Nordseite des Fjords ist eine rechtwinklig zur Küste laufende 66 m lange Mole, von deren Außenende sich eine 78 m lange Anlegemole westwärts erstreckt. Die Tiefe аn der Außenseite der Quermole beträgt bei mittlerem Springniedrigwasser 5,7 m, аn der Innenseite 4,3 m. Beide Molen zusammen bilden einen kleinen Hafen für Motorboote. Die Molen haben Gleisverbindung mit dem Hafenplatz und den Lagerhäusern sowie eine Wasserleitung, aus der die Schiffe unmittelbar Wasser entnehmen können. Vor der Anlegemole liegen zwei Verholtonnen; östlich und westlich von dem Hafen sind drei kleinere Anlegebrücken, s. Plan. Hafenfeuer s. Lfv. Vor Trangisvaag am Innenende des Fjords sind ein Kai und eine Aufschleppe für Fischkutter vorhanden.
Eis. Der Hafen wird niemals durch Eis gesperrt.
Gezeiten s. Gzt.
Tveraa-Sturmwarnungsstelle s. Lfv. Anhang.
Tveraa-Funkstelle s. N. F.
Trangisvaag Handelsplatz, bestehend aus den drei zusammenhängenden Orten Frodebö, Tveraa und dem alten Trangisvaag, mit etwa 2500 Einwohnern, ist der wichtigste und größte Handelsplatz auf Syderö. Er hat lebhaften Verkehr, wird von vielen fremden Fischerfahrzeugen und regelmäßig verkehrenden Liniendampfern angelaufen. Bezirksvorsteher und Bezirksarzt wohnen in Tveraa. Wenn ein Schiff zu Anker geht, wird auf dem Arzthaus eine gelbe Flagge gehißt. Fernsprechamt, Kirche, Seemannshaus und Krankenhaus sind vorhanden.
Deutscher Vizekonsul, dessen Bezirk die ganze Faröer-Gruppe umfaßt, hat seinen Sitz in Tveraa.
Schiffsausrüstung. Lebensmittel sind entsprechend der Jahreszeit stets vorhanden. Zum Fischen im Hafen wird Erlaubnis erteilt.
Kohlen werden durchschnittlich 500—600 t vorrätig gehalten. Für Heizöl ist dаs Hauptlager bei dem Ort Kollefjord auf Strömö.
Reparaturwerkstätte für Schiffsmotoren vorhanden.


