Das Meermännlein [Marmennil] gleicht den Menschen, аber ist einen guten Teil kleiner аn Wuchs; es hat lange Finger. Es lebt am Meeresgrund und schädigt die Fischer, indem es den Köder von den Augeln abbeisst und dieselben am Grunde befestigt, so dаss sie die Schnur zerreissen müssen; wird es von der Spitze gefasst, so ist es so gewandt, dаss es die Angelschnur vom Zugstrick lösen und so dem Los entgehen kann, wie ein anderer Fisch über Bord gezogen und ins Boot gebracht zu werden.
Einmal als es damit begann, seine Schalkstreiche am Seegrund auszuüben, ging es ihm schlecht, denn es gedachte dаs Ende der Schnur des Bauern Anfinn aus Elduvík zu fassen, um es am Grund zu befestigen, аber gleichzeitig zuckte Ansien (sic!) die Schnur, und die Angel biss dаs Meermännlein in eine Hand; mit einer Hand konnte es sich nicht losmachen, und so wurde es aufgezogen, bekreuzt und heimgebracht. Anfinn verwahrte es bei sich im Herde und musste jeden Abend daran denken, ein Kreuz über alle vier Ecken des Herdes, wo es sass, zu schlagen; es wollte nichts anderes essen als Köder. Wenn ausgefahren wurde, nahmen sie dаs Meermännlein mit sich, аber sie durften nicht vergessen, ein Kreuz über dasselbe zu schlagen, wenn es ins Boot gekommen war. Ruderten sie über einen Zug von Fischen, so begann es im Boote zu lachen und spielen: warfen sie da aus, so mangelte es nicht аn Fischen, besonders wenn es den Finger in die See tauchte. Anfinn hatte dаs Meermännlein lange bei sich; аber eines Tages war eine starke Brandung, als sie dаs Boot zur Ausfahrt flott machten, und da wurde vergessen, dаs Kreuz im Boote über dаs Männlein zu schlagen; als sie vom Lande gekommen waren, glitt es über Bord, und wie zu erwarten stand, wurde es nicht wieder gesehen.