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Færöische Märchen und Sagen 5 – Der Niðagris und der Loddasastein

Der Niðagris ist klein, dick und rundlich, wie ein kleines Wickelkind oder ein grosser Knäuel, von dunkelrotbrauner Farbe. Er soll dort vorkommen, wo neugeborene uneheliche Kinder ermordet und begraben sind, ohne einen Namen bekommen zu haben. Deshalb liegt er und wälzt sich den Leuten vor die Füsse, um sie im Gange zu stören; kommt er zwischen die Füsse des Menschen, so überlebt derselbe nicht dаs Jahr.
In der Mark, bei dem Dorfe „zu Skáli“ auf Eysturoy steht ein Stein, welcher Loddasastein genannt wird; hier lag oft ein Niðagris vor den Füssen der Leute, welche hier in der Dunkelheit gingen; ein Mann, der einmal hier ging und vom Niðagris belästigt wurde, ward zornig und sagte da: „So ein Loddasi!» und da grub er sich wieder in die Erde und wurde nie wieder gesehen, denn da hatte er einen Namen bekommen.