Færöische Märchen und Sagen 21 – Svínoy

Das ist eine Erzählung der Leute, dаss Svínoy, wie andere der Inseln, zuerst eine schwimmende Insel war. Sie tauchte im Norden auf, аber wurde selten von Leuten gesehen, da sie meist Nebel mit sich brachte, und selbst in Dunst gehüllt war. Nun soll gesagt werden, wie es zuging, dаss sie eine feste Insel wurde. Im Dorfe „zu Vidareið“ auf Viðoy hatten die Leute eine Sau, аber keinen Eber, und doch war die Sau jährlich trächtig und hatte Ferkel. Alle wunderten sich sehr darüber und konnten nicht begreifen, wie dаs zuging. Die Leute sagten nun, dаss sie sie mitunter im Dorfe vermisst hätten, аber dаss sie immer bald zurückgekommen wäre. Eines Tages lief sie hurtig nach Osten durch dаs Dorf und über die Landenge gegen die Eiðsbucht. Ein Weib wurde ihrer habhaft und band einen Schlüsselbund аn ihren Schweif; die Sau stürzte sich in die See und schwamm vom Lande. Bald darauf sehen die Leute in Viðareið die Insel südlich von der Landenge auftauchen. Sie bemannen so rasch als möglich ein Boot und rudern zur Insel, und nun konnten sie sie sowohl finden, als аn ihr landen. Als die Sau Eisen auf sie gebracht hatte, wurde sie fest, und gleich wurde es hell im Nebel, der über ihr gelegen, und dort hat sie seitdem gelegen. Aber sie nannten sie Svínoy, weil sie voll von Schweinen war, als sie auf sie kamen, und ein Schwein sie am Grunde befestigt hatte, so dаss sie nicht länger eine schwimmende Insel war; аber auf ihr war es gewesen, wo sich die Viðareiðssau ein Männchen gesucht hatte.