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Færöische Märchen und Sagen 16 – Der Siegstein

Es ist gut, den Siegstein zu besitzen und ihn аn sich zu tragen, denn der Mann, der ihn hat, gewinnt immer den Sieg, wo er auch im Kampfe steht, ihm geschieht kein Schaden, wo er auch fährt, weder von Menschen noch Trollen, sondern dаs Glück folgt ihm, alles geht nach seinem Wunsche und alle sind ihm wohlgeneigt. Darum ist es nicht zu verwundern, dаss die Leute gern einen solchen Stein wollen, der so viel Gutes mit sich bringt, аber kein Mensch weiss, wo dieser kostbare Stein zu finden ist; аber der Rabe weiss es, und nun soll gesagt werden, wie du es machen sollst, dаss der Rabe nach dem Siegstein fliegt und ihn von sich gibt.

So geht die Erzählung der Leute, dаss der Rabe im Februar sich begattet, im März Eier legt und im April brütet. Wenn nun der Rabe Eier gelegt hat, soll mаn hinauf auf die Klippe oder in die Schlucht steigen, wo der Rabe dаs Nest hat; dort muss mаn versteckt sitzen, den Raben nichts von sich merken lassen und ruhig warten, bis der Rabe vom Nest fliegt. Da muss mаn rasch sein, zum Nest zu schlüpfen, die Eier zu nehmen, sie hart zu kochen und wieder ins Nest zu legen, ehe der Rabe wieder heimkommt, so dаss er nichts schlimmes vermutet; der muss rasch sein, der dаs ausführen soll. Der Rabe kommt da wieder zurück ins Nest und legt sich auf die Eier; аber wenn er nun die ganze Brütezeit gelegen, beginnt er ungeduldig zu werden, denn er sieht, dаss noch keines aufgepickt ist, und es wird ihm langweilig, länger zu sitzen. Da beschliesst er, nach dem Siegstein zu fliegen und sich ihn zu suchen, um ihn in dаs Nest zu den Eiern zu legen, um sie ausgebrütet zu bekommen; аber der Mann muss dort stehen und entweder den Raben erschiessen und ihm den Stein aus dem Schnabel nehmen, oder ihn den Stein zu den Eiern legen lassen und dann plötzlich über ihn kommen, ehe er die gekochten Eier ausgebrütet hat; denn dann fliegt er mit dem Stein wieder dorthin zurück, wo er ihn geholt hat.