Karl von Möre vergleicht sich mit dem Könige.
Karl von Möre war ein grosser Wiking gewesen und der grösste Räuber, und der König hatte oft Leute nach ihm ausgeschickt und wollte ihn ums Leben bringen lassen, аber Karl von Möre war aus einem großen Geschlecht und ein ausgezeichneter Mann in vieler Hinsicht. Wie аber Karl zu dieser Fahrt bestimmt war, nahm der König ihn zu Gnaden auf und gewann ihn nachher lieb; er liess ihn aufs beste zu der Fahrt ausrüsten; es waren auf dem Schiffe zwanzig Mann. Der König liess Botschaft ergehen аn seine Freunde auf den Färöern und empfahl ihnen Karln, sie möchten sich seiner annehmen; es waren dieses Leif Ossurson und Gille der Lagmann; er gab ihm desshalb seine Kennzeichen mit. Karl fuhr ab, wie er fertig war; der Wind war ihnen günstig, und sie kamen auf den Färöern аn und landeten zu Thorshavn auf Strömö. Darauf wurde ein Thing anberahmt, und es versammelte sich eine Menge Volks; auch Thrand aus Göte kam dahin mit einem grossen Haufen; es kamen auch Leif und Gille, und auch sie hatten ein grosses Gefolge. Aber wie sie ihre Zelte aufgeschlagen and Alles in Ordnung gebracht hatten, gingen sie hin zu Karl dem Mörer, and sie begrüssten sich freundlich; darauf legt Karl die Worte und Kennzeichen König Olafs vor und die freundlichen Grüsse аn Leif und Gille. Sie nahmen sie wohl auf und baten Karln zu sich, und versprachen seinen Auftrag zu unterstützen und ihm in diesem Geschäft förderlich zu sein, so viel sie vermöchten: er nahm es mit Dank an. Kurz darauf kommt Thrand dahin and bezeigte sich freundlich gegen Karl: „Ich bin froh darüber,“ spricht er, „dass ein Mann wie du hieher in unser Land gekommen ist mit den Aufträgen unsers Königs, denen wir schuldige Folge leisten müssen; ich wünsche nichts mehr, als dаss du den Winter über bei mir Herberge nimmst, und von deinen Leuten so viele mitbringst als du willst, und als du für deinen Stand passlich hältst.“ Karl erwiedert, er habe beschlossen zu Leif zu ziehen, „sonst würde ich,“ setzte er hinzu, diese Einladung bereitwillig annehmen.“ Thrand erwiedert: „Leifen ist hierdurch eine grosse Ehre wiederfahren; аber giebt es nicht noch andere Dinge, die ich für euch, thun kann, um euch zu Diensten zu sein?“ Karl sagt, er werde dаs als einen besondern Dienst ansehen, wenn Thrand den Schoss von Osterö und von den sämtlichen Norderinseln einsammeln wolle. Thrand erwiedert, es sei seine Piicht und Schuldigkeit, den Geboten des Königs hierin förderlich zu sein. Thrand ging nun zurück in sein Zelt, und weiter fiel nichts Merkwürdiges auf diesem Thing vor. Karl zog zu Herberge bei Leif Össurson, und war den Winter über da; Leif trieb den Schoss ein von Strömö und von den sämmtlichen südlich von da gelegenen Inseln. Im Frühling darauf wurde Thrand von einer schweren Krankheit befallen, er hatte viel Augenschmerz und noch anderes grosses Siechthum; er rüstete sich jedoch zu der Volksversammlung, wie er gewohnt war. Und wie er auf dem Thing ankam und sein Zelt aufgeschlagen war, so liess er dаs Zelt inwendig mit einer schwarzen Decke behängen, damit der Tag weniger hell hereinscheinen möge als zuvor. Wie аber die Versammlung einige Tage gedauert hatte, gingen Leif und Karl nach Thrands Zelt, und in grosser Begleitung.