Sigmund Brestersons und Thorers Geburt.
Ein Mann, der Hafgrim hiess, wohnte auf Suderö, einer von den Färöern; er war ein mächtiger und strenger Nann und reich аn Geld und Gütern. Seine Frau hiess Gudrid, und sie war die Tochter Snäulfs. Hafgrim war Häuptling über die Hälfte der Insel, und hatte diese Hälfte zu Lehn von König Harald Graufeld, der dazumal über Norwegen herrschte.
Hafgrim war ein Mann von sehr heftigem Sinn, аber für einen klugen Mann galt er keinesweges. Er hatte bei sich im Hause einen Mann, der Einar hiess, mit dem Zunamen: der Suderöer; ein anderer Mann hiess Eldjarn Kambhött, (Kammhut), dieser war auch bei Hafgrim. Er war geschwätzig und boshaft, einfältig und arglistig, thatenlos und zänkisch, ein Lügner und Verläumder.
Zweier Brüder, welche auf Skufö wohnten, gedenkt die Saga; der eine hiess Brester, der andere Beiner, sie waren Sigmunds Söhne. Sigmund, ihr Vater, und Thorbjörn Göteskäg, Thrands Vater, waren Brüder; Brester und Beiner waren hochgeachtete Männer, sie waren Häuptlinge über die Hälfte der Insel, und hatten sie au Lehn von
Jarl Hakon Sigurdson, der damals über Throndhjem herrschte; beide Brüder gehörten zu Jarl Hakons Hofleuten und waren seine liebsten Freunde. Brester war der grösste and stärkste
von allen Männern und streitbarer als jeder Andere, der damals über die Inseln herrschte; er war ein ansehnlicher Mann und gewandt in allerlei Spielen. Beiner war seinem Bruder in vielen Stücken gleich – konnte sich jedoch nicht mit ihm messen. Sie und Thrand waren keine guten Freunde, wiewohl sie mit einander nahe verwandt waren. Beide Brüder waren unverheirathet, doch hatten sie Beischläferinnen; Bresters Beischläferinn hiess Cecilia, Beiners hiess Thora. Brester hatte einen Sohn, der Sigmund hiess, der frühe grosse Hoffnungen erregte; Beiners Sohn hiess Thorer: er war zwei Winter älter als Sigmund. Die Brüder hatten noch einen anderen Hof auf Dimon, und dieser Hof war kleiner. Die Söhne der beiden Brüder waren noch sehr jung, wie dаs Folgende sich zutrug. Snäulf, Hafgrims Schwager, wohnte auf Sandö, und war seinem Stamme nach ein Süderöer, und hatte von den Süderöern wegen Mord und Betrug flüchten müssen – und war nach den Färöern gekommen. Früher in seinen jungen Jahren war er auf Wikingszügen gewesen – er war noch jetzt ein böser Mensch, und es war schwer mit ihm umgehen.