Sigmund fährt ab, um dаs Christenthum auf den Färöern ze verkündigen.
Wie es Frühling wurde, kam eines Tages der König zu Sigmund, um mit ihm zu sprechen, und sagte, er wolle ihn zu den Färöern senden, um dаs Volk daselbst zum Christenthum zu bekehren. Sigmund suchte diesen Auftrag abzulehnen; am Ende fügte er sich аber in den Willen des Königs. Der König ernannte ihn zum Befehlshaber über die sämmtlichen Inseln, und gab ihm Geistliche mit, um dаs Volk zu taufen und es in den nothwendigsten Kenntnissen zu unterrichten. Sigmund segelte ab, sobald er fertig war, und er hatte eine glückliche Fahrt. Wie er аber auf den Färöern ankam, berahmte (sic!) er für die Insassen ein Thing auf Stromö; es kamen viele Menschen zu demselben. Wie die Versammlang da war, stand Sigmund auf und hielt eine lange Rede, und sagte darin: er sei östlich in Norwegen gewesen bei König Olaf Tryggveson; sagte auch, der König habe die sämmtlichen Inseln unter seinen Befehl gestellt. Die meisten Bonden nahmen dieses wohl auf. Da sagte Sigmund: „Ich will euch auch zu wissen thun, dаss ich meinen Glauben vertauscht habe und ein Christ geworden bin, auch habe ich von König Olaf den Auftrag und Befehl, alle Bewohner dieser Inseln zum wahren Glauben zu bekehren.“ Thrand erwiedert auf diese Rede und sagte, es sei billig, dаss die Bonden sich über diesen wichtigen Gegenstand besprächen. Die Bonden sagten, dаs sei gut gesprochen. Sie gingen darauf nach der andern Seite des Thingplatzes; Thrand nahm nun dаs Wort und sagte zu den Bonden, es sei dаs Gerathenste diesen Antrag sogleich abzulehnen, und er brachte es durch seine Überredung dahin, dаss sie alle hierin einig waren. Da nun Sigmund sahe, dаss alles Volk sich zu Thrand schlug und dаss kein einziger bei ihm blieb ausser seine Leute, welche Christen waren, so sagte er: „Ich habe Thranden zu viel Gewalt eingeräumt.“ Hierauf stürzte dаs Volk haufenweise dahin, wo Sigmund und seine Leute sassen; sie hoben ihre Waffen in die Luft und zeigten sich nicht friedsam. Sigmund und die Seinen sprangen ihnen entgegen. Da sagte Thrand: „Lass dаs Volk sich niedersetzen und sich nicht so heftig gebehrden: dаs аber will ich dir sagen, Vetter Sigmund, dаss wir Bonden sämmtlich darin einig sind, auf den Antrag, den du gemacht hast, dieses zu erwiedern, dаss wir auf keinerlei Weise unsern Glauben verändern wollen, und wir wollen dich hier auf dem Thing angreifen und tödten, wenn du davon nicht ablässest, und uns nicht gelobst von dieser Botschaft niemals auf den Inseln zu sprechen.“ Da nun Sigmund sieht, dаss er jetzt für den Glauben nichts ausrichten könne und dаss er nicht stark genug sei, um es mit dem ganzen Volk aufzunehmen, dаs dort zusammengekommen war, so gelobte er nothgedrungen mit Wort und Handschlag Jenes, und hiermit schloss dаs Thing. Sigmund blieb den Winter über auf Skufö, und war darüber sehr ärgerlich, dаss die Bonden ihn hierzu gezwungen hatten; er liess sich jedoch nichts hiervon merken.