Ereignisse auf den Inseln.
Nun ist ferner zu erzählen, dаss ein Schiff aus der See nach den Färöern kam, nach Strömo dicht bei Sigurds Hof; es waren Norweger, der Schiffsherr hiess Arnljot; es waren ihrer achtzehn auf dem Schiffe. Am Hafen wohnte ein Mann mit Namen Skofte; der war in Arbeit bei den Kaufleuten und diente ihnen treu, sie hielten auch viel von ihm. Der Schiffsherr sprach mit Skofte und sagte zu ihm: „Ich muss dir,” spricht er, „mein Geheimniss entdecken; Bjarngrim und seine Bruder, die von Sigurd Thorlakson und den andern erschlagen sind, waren meine Söhne; ich wünsche aber, dаss du mit mir zu Rath gehest, wie ich Sigurd und seine Gefährten treffe und den Tod meiner Söhne räche.” Skofte sagte, er habe dem Sigurd keine Verbindlichkeiten, und versprach Arnljot, ihn sogleich davon in Kenntniss zu setzen, wenn sich Gelegenheit fände auf Sigurd zu stossen. Nun geschah es einmal im Sommer, dаss die drei, Sigurd, Thord und Gaut, zu Schiffe fuhren; sie fuhren nach einer der Inseln, um Schlachtvieh zu holen, denn die Färöer haben die Sitte zu jeder Jahrszeit frisches Fleisch zu essen; und wie sie abgesegelt waren, giebt Skofte dem Arnljot Kunde davon. Die Kaufleute machen sich sogleich auf, und es waren ihrer fünfzehn zusammen auf einem Bote des Kaufmannsschiffes, und sie fahren hin nach der Insel, wo Sigurd und die andern beiden früher gelandet waren, und sie gehen auf die Insel hinauf ihrer zwölf, аber drei bewachten dаs Boot. Sigurd und die beiden andern sehen die Männer, welche die Insel hinauf kommen, und sprechen zu einander, was dаs wohl sein möge. Sie sahen, dаss die Männer farbige Kleider trugen und bewaffnet waren. „Es mögen,“ sagte Sigurd, „wohl die Kaufleute sein, welche hier den Sommer über gelegen haben, und sie mögen wohl ein anderes Geschäft haben, als allein Handel zu treiben, und ihr Geschäft mag wohl auf uns zielen; wir müssen uns also gerüstet halten. Wir wollen ihnen nun entgegen rücken und Sigmund Brestersons Rath befolgen,“ spricht Sigurd, „jeder von uns muss nach einer andern Seite laufen, und bei dem Schiffe wollen wir alle uns wieder treffen. Nun rücken sie auf sie los. Arnljot spornt schnell seine Genossen an, und ermuntert sie, seine Söhne zu rächen. Sigurd und die Seinen laufen nach verschiedenen Seiten, und treffen sich wieder am Strande bei ihrem Schiffe. Da kommen Arnljot und seine Leute und greifen sie an. Sigurd hauet nach dem, der auf ihn eindringt, und hieb ihm unten beide Füsse ab oberhalb der Kniee, und er nahm den Tod davon; Thord erschlägt den andern, Gaut аber den dritten; darauf springen sie auf ihr Schiff und rudern längs der Insel und hin nach dem Kaufmannsboot und nach den drei Männern auf demselben. Sigurd springt in dаs Boot, und erschlägt den einen derselben, die beiden andern wirft er über Bord; sie nehmen dаs Boot und rudern mit beiden Fahrzeugen fort nach Hause. Sigurd ruft seine Leute zu sieh, und fährt hin nach der Insel; sie gehen die Insel hinauf. Die Ostmänner laufen zusammen and haben die Absicht sich zu wehren. Thord Lave sprach; „Es ist rathsam, Bruder Sigurd! diesen Leuten Friede zuzugestehen , da sie alle in unserer Gewalt sind, und wir dem Arnljot früher grossen Schaden zugefügt haben.” Sigurd erwiedert: „Das ist wohl gesprochen; ich verlange jedoch, dаss sie Alles in meine Gewalt geben, wenn sie Frieden haben sollen.“ So geschah es, dаss sie sich Sigurden auf Gnade oder Ungnade ergaben, und Sigurd legt dem Arnljot ein dreifaches Wehrgeld für jeden von ihnen auf. All dieses Geld bezahlte Arnljot; und er war ein Süderöer: und dieses hatte er als Busse für seine Söhne; und fuhr hierauf ab von den Färöern. Sigurd erhielt Kunde von Skoftes Verrath, und sagte, er wolle ihm zwar dаs Leben schenken, аber er müsse fort von den Färöern. Und er begab sich nach Norwegen, und wurde landflüchtig von den Färöern.
