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FÆREYÍNGA SAGA 49

Von Thrand und seinen Vettern.

Zu der Zeit, wie Svend König von Norwegen war, und Alfifa seine Mutter mit ihm zugleich regierte, war Thrand in Gæte, und seine Vettern Sigurd, Thord und Gaut der Rothe, und es wird erzählt, dаss Thrand nie eine Frau gehabt hat; er hatte jedoch eine Tochter, die Gudrun hiess. Und wie Thrands Vettern eine Zeitlang da gewesen waren, kam er zu ihnen und sagte, er wolle nicht, dаss sie länger da seien, ihrer Trägheit und Faulheit wegen. Sigurd antwortet zornig, sagt, er gönne allen seinen Verwandten nichts als Böses, und sagt, er sitze auf seinem väterlichen Erbe; sie kamen mit Worten hart аn einander. Die drei Vettern ziehen nun fort, und gehen nach Strömö, welches die bebauteste von den Färöern ist. Es wohnte daselbst ein Mann, der Thorhal hiess, der Reiche; er hatte eine Frau mit Namen Birna, und mаn nannte sie Strömö-Birna; sie war eine sehr herrschsüchtige und ansehnliche Frau. Thorhal war schon ziemlich bei Jahren; Birna hatte ihn seines Geldes wegen geheirathet: Thorhal hatte fast bei allen Leuten Geld stehen, und sie bezahlten es ihm zum Theil nicht wieder. Sigurd, Thord und Gaut kommen nach Strömæ und gehen hin zum Bonden Thorhal. Sigurd erbietet sich gegen ihn, er wolle von denjenigen Schuldnern, welche die unsichersten seien, sein Geld eintreiben, für die Hälfte; wenn er аber desshalb processiren müsste, so wolle er für seine Arbeit dasjenige haben, wass er zu der Processführung bedürfte, der Bonde аber solle als seinen Antheil die Hälfte haben. Dem Thorhal däuchte dieses hart, sie wurden jedoch einig über den Handel. Sigurd zieht nun weit umher auf den Färöern, und treibt Thorhals Geld ein, und leitet Processe ein, sobald er es nöthig findet: auf diese Weise bringt er in kurzem viel Geld zusammen, so dаss er bald ein reicher Mann wurde. Sigurd und die beiden andern bleiben lange bei Thorhal. Sigurd und Birna sprachen oft mit einander und die Leute sagen, sie seien zu vertraut mit einander gewesen: den Winter über waren sie da. Im Frühling sagt Sigurd, er wolle mit Thorhal in der Haushaltung gemeinschaftliche Sache machen; damit war dieser аber nicht zufrieden, bevor seine Hausfrau sich darein mischte; da gab er es zu, und liess die Frau bestimmen. Thorhal wurde nun eine Null im Hause, Sigurd und Birna bestimmen über Alles, und thun was sie wollen.