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FÆREYÍNGA SAGA

Gottlieb Christian Friedrich Mohnike

Vorwort zu seiner Übersetzung der Færeyínga Saga [FAB-2348]

Der Antrag meines Freundes Rafn in Kopenhagen, der von ihm isländisch, färöisch und dänisch herausgegebenen Færeyínga Saga auch eine deutsche Uebersetzung zuzugesellen, konnte aus mehrern Gründen mir nur erwünscht sein. Ausser dem Reiz, den die genaue Beschäftigung mit der trefflichen, hinsichtlich des Inhalts und der Darstellung höchst wichtigen alten Nordlandssaga haben musste, war es für mich erfreulich, mit einem nordischen Gelehrten dieses Faches des Wissens eine Strecke zusammenzuwandern, und ich gestehe es gerne, wie viel diese deutsche Bearbeitung auch ihm verdankt. In der Orthographie der Namen habe ich mich der dänischen Schreibweise bedient.

Ich schliesse dieses kurze Vorwort mit dem Wunsche, dаss auch diese unsere gemeinschaftliche Arbeit dazu beitragen möge, Deutschland und dаs übrige Europa auf die reichen Schätze der alten Litteratur des Skandinavischen Nordens aufmerksam zu machen, für deren kritische Bearbeitung durch die gewissenhafteste Sorgfalt und den bewunderungswürdigsten Fleiss mehrerer ausgezeichneter und engverbundener dänischer Gelehrten in unsern Tagen eine neue Epoche eingetreten ist. Schon jetzt haben die Arbeiten der, besonders zu diesem Zwecke zusammengetretenen und durch die Huld Seiner Majestät des Königs von Dänemark fest gegründeten Königlichen Gesellschaft für Nordische Alterthumskunde zu Kopenhagen eine europäische Bedeutung gewonnen.

Stralsund den 28sten Jänner 1883.