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FÆREYÍNGA SAGA 13

Sigmund und Thorer reisen weg von Ulf.

Die Brüder waren nun so lange bei Ulf, bis Sigmund achtzehn und Thorer zwanzig Jahre alt war. Sigmund war ein ausgezeichneter Mann аn Wuchs und Kraft und Gewandtheit jeglicher Art, und um ihn mit wenigen Worten zu schildern, am nächsten in jeglicher Fertigkeit kam er Olaf Tryggreson. Und wie es nun dahin gekommen war, da spricht Sigmund zu Ulf, seinem Pflegevater, er wolle jetzt von dannen ziehen: „denn,“ spricht er, „wir werden nach meinem Bedünken unsere Bestimmung wenig erreichen, wenn wir nicht andere Menschen kennen lernen.“ „Es soll geschehen, wie ihr wollt,“ sagt Ulf. Sie hatten aber, während sie da gewesen waren, bemerkt, dаss Ulf jeden Frühling und jeden Herbst sieben Nächte, oder so ungefähr, abwesend gewesen war, und vielerlei Bedürfnisse, Leinwand und Tuche und andere Dinge, die sie nöthig hatten, mit sich heim gebracht hatte. Nun lässt Ulf ihnen Kleider machen und rüstet sie zur Abreise tüchtig aus. Den beiden Frauenzimmern war es anzumerken, dаss die Trennung ihnen nahe ging, am meisten аber doch dem jüngern. Sie nehmen nun Abschied und ziehen fort, und Ulf giebt ihnen dаs Geleit und geht mit bis über Dovrefjeld, bis dаss sie nordwärts nach Orkedal sehen konnten. Da setzt Ulf sich nieder und sagt, er wolle sich ausruhen. Und sie setzen sich alle. Da sprach Ulf: „Ich möchte doch gerne wissen, wer diejenigen sind, die ich erzogen habe – von welchem Geschlecht ihr stammt, oder aus welchem Lande ihr seid!“ Da erzählten sie alles, was sie in ihrem Leben geduldet hatten. Ulf bedauerte sie sehr. Da sprach Sigmund: „Nun, lieber Pflegevater,“ sprach er, „erzähle uns auch von deinem Lebenslauf, und was sich in demselben zugetragen hat.“ „Das soll geschehen,“ sprach Ulf.